Bei Diabetikern können bereits harmlose Druckstellen, zum Beispiel durch zu enge Schuhe, schnell zum Problem werden, vor allem wenn sie zunächst unentdeckt bleiben. Den Füßen sollte daher mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Erfahren Sie hier mehr zu den Warnzeichen des diabetischen Fußsyndroms und den möglichen Maßnahmen zur Prävention von schwerwiegenden Komplikationen.
Beim diabetischen Fußsyndrom handelt es sich um ein komplexes Erkrankungsgeschehen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Hierfür typische, sichtbare Erscheinungsbilder sind chronische Wunden und Gangrän.1,8 Ein Gangrän ist eine Gewebenekrose, also absterbendes bzw. abgestorbenes Gewebe. Es wird zwischen der trockenen Gangrän und der feuchten Gangrän, die mit einer bakteriellen Infektion einhergeht, unterschieden.7 Die Hauptursache chronischer Wunden und Gangrän beim Diabetiker sind eine Neuropathie und Durchblutungsstörungen.8 Häufig verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand infolge eines diabetischen Fußsyndroms fortschreitend, die Sterblichkeit betroffener Patienten ist erhöht. Eine Prävention dieser diabetesbedingten Komplikation stellt sich daher als besonders wichtig dar.1
Die folgenden Warnzeichen des diabetischen Fußsyndroms können als sogenannte „Frühwarn-Checkliste“ angesehen werden:
So lassen sich Veränderungen der Füße schnell erkennen und behandeln:
Trotz guter Fußpflege und passender Schuhe kann es zu Verletzungen an den Füßen kommen. Patienten, die an einem Diabetes leiden, sollten sich in solchen Fällen an einen Arzt wenden. Durch eine frühzeitige Behandlung können langwierige Komplikationen reduziert werden.
Langfristig erhöhte Blutzuckerkonzentrationen schädigen die kleinen Nerven des Körpers (diabetische Neuropathie) sowie die großen und kleinen Blutgefäße (Makro- und Mikroangiopathie). Die Patienten können dann unter Durchblutungs- und Empfindungsstörungen leiden.2
Vor allem die Kombination aus diabetischer Neuropathie und peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) begünstigt das diabetische Fußsyndrom.3 Auslöser dabei sind häufig Verletzungen oder Druckstellen am Fuß, die die Patienten in vielen Fällen aufgrund der Gefühlsstörungen erst spät bemerken.1
Etwa 15 - 25 % aller Diabetiker entwickeln mindestens einmal im Leben Wunden am Fuß.4 Jedoch bleiben diese eventuell unbemerkt, da Diabetiker im Gegensatz zu Gesunden Schmerzen nicht mehr so gut wahrnehmen. Offene Wunden bieten einen Nährboden für Bakterien.1 Kleine Verletzungen können sich schnell zu großflächigen Wunden entwickeln, die sich leicht entzünden und dann schlecht abheilen können. Dauerhafte Wunden und Vernarbungen können die Folge sein. Nicht zuletzt entfallen auf Patienten mit Diabetes mellitus etwa 70 % der jährlichen Amputationen in Deutschland.5 Somit ist es von großer Bedeutung, der Entstehung von Wunden möglichst sorgfältig vorzubeugen bzw. bei bestehenden Wunden die Gefahr einer Infektion zu reduzieren und jede Wunde frühzeitig zu behandeln.
Das Amputationsrisiko ist erhöht bei: